Liz Besuch

Erneuerbare Energie für die Kinder kein Fremdwort.

Landschaftsinformationszentrum startet seine jüngste Kampagne in der Melanchtonschule.

Wickede – Um das Licht einzuschalten, wird Energie benötigt. Doch wie wird die erzeugt? Die Drittklässler der Melanchthon-Schule zählen da wie selbstverständlich zuerst mal Wind und Wasser auf – erneuerbare Energien sind für sie die Normalität und allgegenwärtig – Erkenntnis des ersten Schultages im neuen Jahr, der in der Grundschule gestern ganz im Zeichen der Kampagne „Energiewerkstatt: Sonne, Wind und Wasser“ stand. Angeboten wird dieses Projekt vom Landschaftsinformationszentrum (LIZ) Möhnesee. Das Ziel: Kinder weiter an erneuerbare Energien heranführen und sie dazu an elf Stationen forschen und entdecken zu lassen.
Der Tag zeigte: Ein Fremdwort sind erneuerbare Energien für die Kinder nicht. Daneben kennen sie noch den Atomstrom, die Fotos großer Anlagen mit Kühltürmen wurden als Atommeiler identifiziert, nicht aber als Kohlekraftwerk. Überhaupt mussten sie bei einem Stück Kohle schon rätseln. „Kohlekraftwerke sollen doch abgeschafft werden“, warf dazu direkt ein Schüler ein, vor allem darum, weil es sich beim schädlichen Ausstoß um Kohlendioxid (CO2) handele. Das Wissen um erneuerbare Energie bei den Kindern erstaunte, besonders weil es gestern spontan am ersten Schultag im neuen Jahr ohne eine vorherige Vorbereitung im Unterricht abgefragt wurde.
Zur Kampagne begrüßt hatten die Drittklässler gestern Anja Feige vom LIZ und die Sponsoren Michaela Marquardt, Leiterin der Sparkassenfiliale in Wickede, sowie Michael Lorke, Geschäftsführer der Gemeindewerke. Die Aktion wird derzeit von der Sparkasse SoestWerl gemeinsam mit den Gemeindewerken Wickede im Einzugsgebiet der Sparkasse in 43 Klassen an 25 Grundschulen und einer Förderschule durchgeführt. Somit erhalten mehrere 100 Schüler zwei Unterrichtsstunden zum Thema.
Das Angebot richtet sich an die dritte oder vierte Jahrgangsstufe. Vertreterinnen des LIZ besuchen in nächster Zeit die Schulen. Start des Projektes war in der Melanchthonschule. Bereits die Einführung in der Klasse erwies sich als spannend, ausgerüstet mit einem dreiseitigen Fragebogen ging es im Lernzentrum ans Experimentieren an den elf Stationen. Ganz beliebt: Die Solartierchen, die aufgetankt unter einer starken Lampe kribbelnd über die Hand liefen oder der Stromzähler, der nach Einschalten des Föns die Wattzahlen zeigte, das drehende Wasserrad oder das Windrad, das mit der eigenen Puste in Bewegung gesetzt wurde. Die Stromerzeugung in Kraftwerken mit fossilen Energieträgern wie etwa Kohle und deren Bedeutung für unser Klima waren ebenso Themen wie der Treibhauseffekt sowie Sonne, Wind und Wasser als erneuerbare, CO2- freie Energieformen.
Auch Strom und Energiespartipps bekamen die Kleinen mit auf den Weg. „Führen wir die Kinder spielerisch mit spannenden Aktionen und viel Spaß an die Umweltthemen heran, bestehen die besten Chancen, dass sich dieses Wissen nachhaltig im Gedächtnis einprägt und sie es im Alltag anwenden“, sind sich auch die Sponsoren einig.
Aus diesem Grund haben die beiden Unternehmen das Projekt finanziert und in Zusammenarbeit mit dem LIZ umgesetzt. Das Informationszentrum bietet die Projektreihe mit dem umweltpädagogischen Unterricht nun seit fünf Jahren mit wechselnden Themen an.