Neue Streitexperten für den Pausenhof

Streit schlichten macht Spaß? Klar! Davon ist  Schulsozialarbeiterin Anne Schneidermann überzeugt, denn mit der richtigen Ausbildung sind selbst die Jüngsten gewappnet, unparteiisch erhitzte Gemüter zu beruhigen.

Zwei Kurse mit jeweils elf Kindern aus dem dritten Jahrgang sind in der Melanchthonschule derzeit gestartet. Bis zu den Sommerferien absolvieren die Freiwilligen jeweils montags eine Unterrichtsstunde. In vielen Rollenspielen werden Gelassenheit und Lösungen bei Konflikten erlernt. Nach den Sommerferien sind die Viertklässler dann zu zweit mit ihrer auffälligen Streitexperten Warnweste auf dem Schulhof unterwegs oder auf dem extra eingerichteten „Streitschlichter-Platz“ Ansprechpartner für ihre Mitschüler.

„Was für Eigenschaften sollte ein Streitschlichter haben?“, fragte Anne Schneidermann. Bei der Antwort zeigten sich die Kinder schon als Experten: Hilfsbereit sein, aktiv zuhören, die Gesprächsführung übernehmen und nett den Streit klären, das seien Gründe. Aber auch Empathie zeigen, mitfühlen also, wenn z.B. ein Kind weint. Gleichzeitig sollte man doch auch Vorbild sein und nicht selber streiten, prügeln oder schreien – auch das erklärte die Schulsozialarbeiterin den künftigen Streitexperten auf gute kindgerechte Weise. Kennenlern- und Teamtrainingsspiele sollen die Gruppe als Basis für die künftige Partnerarbeit auf dem Schulhof zusammen schweißen. Und bereits in der ersten Stunde wurden gemeinsame Parallelen festgestellt, z.B. bei dem Spiel: „Wer ist wie ich und mag keinen Streit?“.

Das Thema „Streitschlichtung“  ist natürlich nicht ganz  neu an der Melanchthon-Schule, sondern wird dort schon seit etlichen Jahren praktiziert. Neu ist aber die Handschrift der Ausbildung: Erstmals nämlich übernimmt jetzt Schulsozialarbeiterin Anne Schneidermann die Schulung der Streitschlichter, die bei ihrem Einsatz zunächst mal ohne jede Hilfe der Erwachsenen versuchen, Streitigkeiten beizulegen…