Projekt Zahngesundheit

„Wie bei Singstar – haltet die Zahnbürste wie ein Mikrofon, um die Innenfläche der vorderen unteren Schneidezähne zu putzen, aber Kopf zum Waschbecken – sonst spritzt es an den Spiegel und Mutti muss diesen putzen“ mit bildlichen Erklärungen und der passenden Gestik gestaltete Martina König vom Arbeitskreis Zahngesundheit humorvoll, sympathisch und wieder einmal sehr einprägend ihre Doppelstunden zum Thema „Gesund im Mund“ in der Melanchthonschule.

„Sie ist wieder da!“ wurde sie schon freudig von der Klasse 3a empfangen, die am Mittwoch als erste der neun Klassen am jährlichen Zahngesundheitsprojekt teilnahm. Dabei hat jede Jahrgangsstufe ihr eigenes altersentsprechendes Thema. Die Erstklässler erfahren den Unterschied der gesunden und ungesunden Ernährung speziell mit den Auswirkungen auf die Zähne, die zweiten Klassen lernen die KAI-Technik mit der Funktion und Benennung der Zähne, die Dritten über den Zahnaufbau und die Kariesentstehung und deren Verhütung und die „Großen“ der Grundschule stellen eine eigene Zahnpasta her und erfahren den Grund der Fluoridierung.

Natürlich wird auch das bisher erlernte Wissen über  Putztechniken, Pflege und Mundhygiene wiederholt. Gemeinsam mit den Eltern, die zudem ein Informationsschreiben bekommen , soll das Ziel „Gesund im Mund zu sein und zu bleiben“ erreicht werden.

Das begrüßt auch Schulleiterin Delia Heck: „Der Arbeitskreis Zahngesundheit beginnt bereits in den Kindertageseinrichtungen und setzt sich bis zum vierten Schuljahr fort, so entsteht ein durchgängiger Bildungsweg als Spiralcurriculum für die Zahngesundheit der Kinder.“  Mit Erfolg zeigen Recherchen, denn eine Studie zeigte bereits nach 20 Jahren der Einführung von „Gesund im Mund“, dass der Kariesindex (DMFT) bei den Zwölfjährigen seit 1994 von 2,44 auf 0,72 gefallen ist. Deutschland hält damit in dieser Altersgruppe weltweit Platz eins, was den Kariesrückgang betrifft. „Nie war die Mundgesundheit so gut wie heute“, bestätigte vor einigen Jahren übrigens noch Dr. Dietmar Oesterreich, gegenwärtig amtierender Vize-Präsident der Bundeszahnärztekammer.

Von Löchern in den Zähnen konnten am Mittwoch die Drittklässler auch nicht berichten, aber viele Geschichten über ihre Wackelzähne und wie diese z.B. beim Abbeißen im Pausenbrot oder in der Pizza stecken geblieben sind. Mit Eifer machten sich die Schüler an die einzelnen Stationen, staunten über die versteckten Zuckerwerte in Lebensmitteln, wie z.B. im normalen Nutella Glas gleich 67 Stück. Sachwissen und Verständnis gab es neben der gesunden Ernährung auch für den Zahnaufbau vom Zahnschmelz, – bein, und – mark mit seinen Blutgefäßen und Nerven.  Auf Arbeitsblättern erarbeiteten sie aktiv viele Themen bis sie schließlich mit der erhaltenen Zahnbürste, diese sogar erstmalig  mit Zungenreiniger, am eigenen Gebiss ihre Putztechniken vor dem Spiegel üben konnten – unter wachsamen Augen und mit kleinen Tipps und Tricks zur Korrektur von Martina König.

Text und Fotos: Andrea Schulte, Soester-Anzeiger

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