Das erste Pflaster klebt: Die Mini Ersthelfer konnten den kleinen Schnitt am Nagelbett des kleinen Fingers des Mitschülers schnell verarzten. Gekonnt brachten sie das spezielle Fingerkuppenpflaster an und der Mitschüler konnte weiter die Pause genießen. Seit diesem Schuljahr sind die Mini-Ersthelfer aus der vierten Jahrgangsstufe in den Schulpausen präsent. Ausgestattet mit ihren roten Warnwesten und einer Ersthelfertasche sind sie auf dem Schulhof gut erkennbar. 20 Kinder haben sich im letzten Schuljahr über acht Wochen lang von Notfallsanitäterin Barbara Kittling und Schulsozialarbeiterin Anne Schneidermann ausbilden lassen.
„Kinder zeigen beim Helfen, anders als manche Erwachsene, noch eine unbefangene Einstellung. Je früher wir sie an die Erste Hilfe heranführen, desto größer stehen die Chancen, diese natürliche Haltung zur Hilfestellung zu stärken und weiter zu entwickeln. Die Ausbildung zum Ersthelfer und der praktische Einsatz befähigen und ermutigen die Kinder auch über den Schulhof hinaus im Notfall tätig zu werden“, so Schulleiterin Delia Heck, die sich ausdrücklich gegen eine „Ich schau lieber weg – Mentalität“ ausspricht. Zudem sieht Schulleiterin Heck, dass bei den Kindern auch das Selbstwertgefühl gestärkt wird. Denn sie erkennen, dass die Übernahme der Verantwortung für die Mitschüler Freude bereitet, indem sie Trost und Hilfe anbieten können.
Übrigens: die Streitschlichter tragen auf dem Schulhof gelbe Warnwesten, auch die Viertklässler begleiten zu zweit die Pausen.
Text: Andrea Schulte, Fotos: Schulleiterin Delia Heck