Tränenreicher Abschied in der Melanchthonschule. Nach fast vier Jahrzehnten hat gestern Annette Brandt ihren allerletzten Tag im Dienst verbracht. An jener Schule, an der sie auch als Junglehrerin startete. Mit einem überaus herzlichen Programm wurden sie und ihre Kollegen Jan Rosbach und Sina Strang nach sechs bzw. vier Jahren an der Melanchthongrundschule verabschiedet.
Viele kleine Gänsehautmomente kennzeichneten die Feierstunde zu der alle Schulklassen, das gesamte Kollegium und etliche Eltern in die feierlich geschmückte Turnhalle gekommen waren. Dabei z.B. der Viertklässler Louis: Der diesjährige Kinderschützenkönig überraschte die Verabschiedungsfeier mit Smoking und Fliege mit seinem sehr bewegenden Auftritt, als er mit seinem Saxophon „in dreams“ aus „Herr der Ringe“ spielte.
Tränen flossen aber auch als z.B. die Drittklässler zum Ende „Schluss, Ende, Aus – Taschentücher raus – winke, winke, es war schön“ anstimmten. Da waren dann wirklich die Taschentücher überall in den Reihen nötig.
Annette Brandt, die in ihren 39 Grundschuljahren 12 Jahrgänge mit „ihren“ rund 300 Kindern als Klassenlehrerin begleitete, zeigte sich sehr bewegt sowie Sina Strang und Jan Rosbach. Dieses nicht zuletzt auch über den ideellen Wert der Geschenke, die ihnen bereitet wurden, denn selbstgetextete Lieder und Reime persönlich auf die drei scheidenden Personen zugeschnitten zeugten von der hohen Wertschätzung der Kinder und des Kollegiums. Während für Annette Brandt nun der wohlverdiente Ruhestand beginnt, stellen sich ihre beiden Kollegen neuen Herausforderungen: Jan Rosbach unterrichtet ab dem nächsten Schuljahr an einer Grundschule in Duisburg und Sina Strang freut sich auf die Familienphase und zieht nach Hessen, um ihren Nachwuchs im Mutterschutz zu genießen.
Auch Schulleiterin Delia Heck machte es persönlich: Mit dem Songtext: „Immer geht ne neue Tür auf, irgendwo …sowieso“, machte sie den scheidenden Kindern viel Mut und Zuspruch für die neue Lebensphase. Noch lange lagen sich im Anschluss Lehrer, Kinder und Eltern in den Armen, bevor die fröhliche Ferienzeit, wie sie als Motivationslied bereits von der ganzen Schulgemeinde bei der Feier gesungen wurde, auch als Stimmungsaufheller auf dem Heimweg fruchtete.