Mitreißende Lesung – Melanchthonschüler sind jetzt Büchel Fans

Welch ein Auftritt!  So quirlig und energiegeladen wie Kinderbuchautor Simak Büchel seine Autorenlesung inszenierte, das war einsame Spitze. Skurril, spannend und super lustig spannte er einen interessanten Bogen von der Realität zu seiner Piratengeschichte. Den Zugang zu den Zweitklässlern der Melanchthonschule fand er sofort. Schließlich seien es ja seine Kolleginnen und Kollegen, denn auch sie übten sich ja bereits in kleine Geschichten aufzuschreiben, so wie Büchel die Leidenschaft fürs Schreiben bereits im zweiten Schuljahr packte.  Als zweifacher Familienvater  stammen die Inspirationen zu seinen Büchern neben erlebten Reisen von seinen Kindern. „Schreib mal eine Geschichte über fliegende Schweine“ ertönte z.B. als Vorschlag. Solche Ideen verbunden mit dem wahren Familienleben bieten schon gute Grundlagen. Man nehme: Mama ist die Woche über nicht zuhause. Folge: Chaos in allen Zimmern. Das fällt Papa und den Kindern aber erst kurz vor der Rückkehr auf. Ausrede? Na, da hatten die Schüler so manche Ideen parat. Das war der Wind, der Heilige Geist, eine große Welle. Auf einen Tsunami, der ganz großen Welle, das hatte auch die Autorentochter vorgeschlagen, wollte diese zudem umsetzen –doch stopp. Zumindest war die Basisidee des Abenteuers geboren.

Nach der kurzen Feststellung, dass man mit der Wahrheit am besten bedient ist, startete Büchel untermalt mit den Bildern auf Leinwand projiziert die Erzählungen aus dem Buch „ Chaos auf Melele Pamu“. Aber nicht sitzend, nein.  Mit seinem schauspielerischen Talent, ausdruckstarken Gestiken und veränderten Stimmlagen inmitten der Zweitklässler band er sie mit ein. Zusammen erkundeten sie die Inselwelt, kamen aus dem Staunen und im nächsten Moment aus dem Lachen nicht mehr raus, riefen „Hauruck“ , um den Teini mit dem Windelbaby in die Höhle zu ziehen oder feuerten mit dem Käp´tän auf seemännischer Weise und mit Hamburger Dialekt „Brackwasserbrötchen“ oder „Los ihr Seepockensocken“ die 13 Papa Piraten mit den Kindern an, die Mamas waren ja auf Schiffstour. Für die Schweineorgel gab es von Büchel gleich mal gleich eine Anleitung zum Nachbauen für die Klassen. Die zwölf Orgel-Schweine mit den Baströckchen und Muschelketten würzten das Abenteuer, so dass ein Grinsen im Gesicht der Kinder selbst über die Lesung hinaus innehielt. Die Holzwolle als Deko im Geschenkkorb mit den westfälischen Leckerein, zum Abschluss von Kindern überreicht, wäre doch ideal zum Hula-Röckchen bauen, bemerkte Büchel scherzend. Die Zweitklässler als Fangemeinde ist ihm gewiss, auch freue er sich über einen Klassenbrief mit weiteren Fragen, die er beantworten wolle. Denn längst hatte die Pausenglocke geläutet, aber die Schüler hätten ihn gerne noch mit vielen weitere Fragen gelöchert und wollten einfach die lustige Lesung nicht beenden. Als wahren Glücksgriff unterstrichen auch Schulleiterin Delia Heck und Annette Meißner vom Förderverein den Kinderbuchautor. Finanziert wurde die  Autorenlesung vom Förderverein.

Der Autor:

Simak Büchel, 41 Jahre, gebürtig aus Bonn hat Germanistik, Philosophie und Biologie studiert. In seinen Abenteuergeschichten verbindet sich Wirklichkeit mit Phantasie auf ganz besondere Weise: Büchel reist seinen Figuren immer voraus, egal ob in den tropischen Regenwald oder in die weißen Nächte am Polarkreis. Von diesen Reisen bringt er Ideen mit, welche er am heimischen Schreibtisch zu Kinderliteratur verdichtet. Ziel von Büchel überaus lebendigen szenischen Lesungen ist die Förderung von Lesebegeisterung. Er schlüpft in Rollen der Figuren variiert seine Stimme und erweckt Geschichten – immer im Dialog mit seinem jungen Publikum – zum Leben. Er bringt Kinder die Faszination für Geschichten näher und entführt, schauspielernd und lesend, in die Welt der Phantasie.

 

Lustige Fragen:

Wo ist dein Lieblingsplatz?

Büchel: In einem alten ausgebauten Schweinestall steht mein Schreibtisch, gute Ideen kommen mir aber auch in der Badewanne.

Hast Du schon Preise gewonnen?

Büchel: Große Preise nicht, aber Empfehlungen und ich bekomme auch Schweinchen mit Baströckchen zugeschickt

Schüler: Ich dachte, Du kriegst Geld?

Büchel:  Ich werde nicht mit Schweinen bezahlt.

Wie lange schreibst Du schon Bücher?

Büchel: Seit 2001, angefangen mit Geschichten zu schreiben, bin ich im zweiten Schuljahr.

Wieviele Bücher hast Du schon geschrieben?

Büchel: 15 und drei habe ich im Kopf. Ein Buch dauert, es hängen ja auch noch andere Menschen mit daran, z.B. Betie Pankoke als Zeichnerin.

Bilder