Aktion vom Landwirtschaftsverband wurde von Ortslandwirte-Sprecher Theodor Arndt begleitet
Ein Paradies aus bunten und duftenden Blumen für Bienen und Insekten soll aus den kleinen Samenkörnern sprießen, die die Klasse 2b jetzt an der Südseite der Melanchthonschule ausgesät hat.
Jeder Beitrag für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren sei wichtig, hatte Theodor „Theo“ Arndt, Vorsitzender des örtlichen Bauernverbandes, zuvor in der Klasse deutlich gemacht. Dabei erklärte Arndt den Schülern, dass heutzutage die bewirtschafteten Felder aus Kostenersparnis zusammengelegt und immer größer werden. Die entstehenden großen Einheiten werden zudem dann nur mit einer Frucht bestellt. Der Nachteil daran sei, dass weniger Ränder für Blütenstreifen bleiben. Der Reiterhofbesitzer zeigte aber auch auf, dass in Wiehagen speziell große Blütenfelder und Blühsteifen um die Getreidefelder angelegt werden.
Zur Problematik der Nutzung von Pflanzenschutzmitteln erklärte Arndt den wissbegierigen Kindern zum einen, dass Unkräuter dem Getreide die Nährstoffe entziehen, andererseits aber durch den Einsatz von Chemie automatisch auch Klee und Blumen vernichtet werden. Als weiteres Problem stellte Arndt heraus, dass früher auf allen Feldern kleine Misthaufen waren, in denen sich Fliegen und Insekten vermehren konnten. Wickede hätte aber die Aufgabe, das Grundwasser für das Ruhrgebiet sauber zu halten, das zu fast 80 Prozent im Ruhrtal erzeugt würde, das gebe die Ruhrkooperation vor.
Ortslandwirte-Sprecher Theo Arndt war im Rahmen der Aktion „Blühendes Band“ des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Kreisverband Soest, in die Schule gekommen. Schulleiterin Delia Heck hatte die Aktion aufgegriffen, bietet sie doch eine praktische Ergänzung zur Sachunterrichtsthematik. Der Gemeinde-Bauhof bereitete den ca. 20 Meter langen und über einen Meter breiten Erdstreifen vor. Lehramtsanwärterin Jule Kasberg leitete mit Theo Arndt das Anlegen des Blumenbeetes an. Mit einer Harke wurde der Boden gelockert, die Zweitklässler ließen die kleinen Blumenkörner vom WLV sorgfältig aus ihren Händchen rieseln. Die Harke diente wiederum zum leichten Bedecken, sodass die Körner nicht als Vogelfutter dienen und zudem besser angehen können. Mit ihren Gummistiefeln den Boden festtrampeln und gießen, das machte auch im Regen richtig Spaß.
In rund zehn Tagen werden die ersten Keimlinge sichtbar sein, meinte Landwirte-Vorsitzender Arndt. Die Schüler werden es beobachten und sich auch weiterhin um das Beet kümmern, das direkt an der Hauswand geschützt und durch die südliche Sonneneinstrahlung beste Voraussetzungen bietet. Und die Bienen können sich nicht nur auf den Nektar freuen, sondern auch gleich die Bienenhotels beziehen, die dort bereits seit Jahren schon hängen.
Soester-Anzeiger vom 24.Mai 2019, Andrea Schulte
Die Wildblumenmischung
Die Zusammensetzung der Blumenmischung des WLV:
Buchweizen, Rauhafer, Öllein, Inkarnatklee, Phacelia, Sonnenblumen, Wicke, Koriander, Fenchel, Dill, Rotklee, Futtermalve, Borretsch, Ringelblume, Klatschmohn und Kornblume